Orthopädie

Osteopathie

Aus rechtlichen Gründen wird darauf hingewiesen, dass in der Benennung der beispielhaft aufgeführten Anwendungsgebiete selbstverständlich kein Heilversprechen oder die Garantie einer Linderung oder Verbesserung aufgeführter Krankheitszustände liegen kann. Für den Bereich der Wirbelsäule, z.B. beim chronischen Schmerzsyndrom der Wirbelsäule, geht die Bundesärztekammer in der Regel von einer Wirksamkeit osteopathischer Behandlungen aus (Deutsches Ärzteblatt 2009, Seite 2325 ff.). Im Übrigen gibt es bislang keine Studien, die in wissenschaftlicher Hinsicht die Wirkungsweise der Osteopathischen Medizin bei den unten aufgeführten Krankheitsbildern nachweisen.Osteopathie ist eine sanfte Heilmethode, die mit den Händen ausgeführt wird und ohne Apparate und ohne Medikamente auskommt – die Behandlung ist auf Grund der sanften Berührungen und sehr leichten Gewebeverschiebungen oft kaum wahrnehmbar. Die Osteopathie und die Schulmedizin ergänzen einander.

Die osteopathische Lehre ist nicht nur ein therapeutisches Behandlungsprinzip für bestimmte Schmerzsyndrome. Sie wird von den Osteopathen durch die ganzheitliche Betrachtungsweise des Körpers als umfassendes Therapiekonzept für Körper, Seele und Geist gesehen. Die Osteopathie bedient sich der wissenschaftlich gesicherten Medizin, Chemie, Physik und Biologie, aber auch der Methoden, die sich von der Erfahrung her als wirkungsvoll erwiesen haben, derzeit aber nicht mit wissenschaftlichen Methoden nachgewiesen werden können. Die feine Entwicklung der Hände als überragendes Tastorgan stellt eine Kunst dar, das intuitive Erfassen der Zusammenhänge von Körper, Geist und Seele ist Grundlage der philosophischen Betrachtung. Das perfekte Zusammenspiel aller Gewebe ermöglicht eine ungestörte Funktion.

Die manuelle Medizin darf nicht isoliert von der Schulmedizin gesehen werden und ist gewiss kein Allheilmittel für alle Krankheiten der Menschheit. Sie konzentriert sich auf den Bewegungsapparat, der immerhin über 60 % des menschlichen Körpers ausmacht. Eine strukturelle Diagnose umschließt nicht nur den Haltungs- und Bewegungsapparat bezüglich spezieller Erkrankungen und Fehlfunktionen, sondern kann auch dazu dienen, die körperlichen Manifestationen von Krankheit und Störung der inneren Organe zu erfassen.

Geschichte der Osteopathie

Die manuelle Medizin ist so alt wie die Heilkunst selbst. Mehr als 4.000 Jahre alte Plastiken belegen den Einsatz manualtherapeutischer Techniken im alten Thailand. Selbst Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, nutzte Traktionen und Hebeltechniken zur Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen. Im Mittelalter wurde wohl aufgrund von Seuchen der direkte Kontakt zwischen Arzt und Patient nicht mehr gepflegt, der Beruf des Arztes und des Baders trennten sich. Im 19. Jahrhundert erfuhr das Interesse an der manuellen Medizin eine Renaissance. In England und den USA wurden die „Knochensetzer“ zunehmend populär.

1874 stellte Andrew Taylor Still (1828–1917) seine Philosophie und Praxis der Osteopathie erstmals vor. Seine Enttäuschung über die damals praktizierte Medizin führte zur Formulierung eines neuen medizinischen Konzepts, das er „Osteopathische Medizin“ nannte. Dabei wandte er sich wortstark gegen das, was er als schlechte medizinische Praxis ansah, insbesondere den unangemessenen Einsatz der Medikamente, die damals in Gebrauch waren. („Wenn die gesamte Arznei ins Meer geworfen würde, wäre das ein Segen für die Menschheit und ein Desaster für die Fische“).

1892 gründete Still die American School of Osteopathy in Kirksville. Sein Schüler Dr. John Martin Littlejohn gründete die British School of Osteopathy und brachte das Wissen nach Europa. Weitere Schüler sind dann auch verantwortlich für die Entwicklung der heute gebräuchlichen Techniken wie craniosacrale Osteopathie, Muskeltechniken und Myofascial release, Counterstrain und viscerale Osteopathie.

Auch in Deutschland wurden Schulen gegründet, so in „Isny die Gesellschaft für Manuelle Wirbelsäulen- und Extremitätenbehandlung“ (MWE). Hier werden Ärzte in Zusammenarbeit mit amerikanischen Universitäten (hier Philadelphia College of Osteopathic Medicine PCOM) ausgebildet von amerikanischen Professoren.

Die vier osteopathischen Prinzipen

Ganzheitliche Therapie bedeutet, den Körper nicht in seine einzelnen Organbestandteile zu zerlegen. Will man zum Beispiel ein bestimmtes Organ oder Gelenk von Schmerzen befreien, darf man nicht nur den betreffenden Körperteil betrachten, sondern muss den gesamten Körper mit all seinen Verbindungen vom Scheitel bis zur Sohle in die Diagnostik und Therapie mit einbeziehen.

Der Osteopath betrachtet den gesamten Körper, das Umfeld des Patienten mit möglichen Wechselwirkungen, den psychisch-emotionalen Aspekt, die Fitness, Ernährung, Bewegung, Entspannung, Aktivität oder Passivität. Alle diese Faktoren können, müssen aber nicht direkt angesprochen werden.

Eine so gründliche und intensive Diagnostik und Therapie kann nur in gesonderten Sprechstunden durchgeführt werden. Da keine Vergütung dieser Leistung über die gesetzlichen Kassen erfolgt muss nach der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) abgerechnet werden. Auch Privatversicherte werden darauf hingewiesen, dass nicht immer eine volle Erstattung durch die Privatkassen erfolgt. Im Zweifelsfall wird den Versicherten geraten, vorab die Privatkasse zu kontaktieren. Der Versicherte erklärt, dass eine Nichterstattung durch Privatkassen oder Zusatzversicherungen nicht zu einer Minderung der ärztlichen Vergütung berechtigt.

Herr Dr. Ulrich und Herr Dr. Sofer als ärztliche Osteopathen bieten hierzu eine Sondersprechstunde an. In dieser Zeit steht er nicht für die Notfallversorgung zur Verfügung, diese übernehmen die anderen Ärzte des OrthoTeams RheinMain.

Für interessierte Patienten sei das Buch von Dr. Tempelhof, „Osteopathie-Schmerzfrei durch sanfte Berührung“, GU Ratgeber Gesundheit, ISBN 3-7742-5589-x empfohlen.

Nähere Informationen:

www.daao.info

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