Minimalinvasive Wirbelsäulentherapie
Schmerzen sind kein Schicksal. Trotz Fortschritten in der Behandlung des Wirbelsäulenschmerzes müssen viele Patienten mit weiter bestehenden Schmerzen leben. In der Folge werden pro Jahr mehr als 100.000 Bandscheibenoperationen durchgeführt – nicht immer mit dem erhofften Heilerfolg. Häufig hören diese Patienten, dass man nicht mehr tun könnte.
An dieser Aussage bestehen erheblich Zweifel, denn es existieren neue Therapieverfahren, die eventuell verhindern können, ein Leben mit Schmerzen führen zu müssen. Aber welche Therapie ist die richtige? In der Wirbelsäulentherapie wird noch viel zu früh operiert. Oft führen Ungeduld oder mangelndes Wissen über moderne minimalinvasive Therapien zur vorschnellen Entscheidung für eine Operation.
Wir wenden nur wissenschaftlich fundierte Therapien an. Vor allem die exakte CT-gesteuerte Infiltrationen, Katheterbehandlungen, Thermosonden und neue intradiskale Therapien werden von unseren Spezialisten durchgeführt. Wir befürworten eine Operation nur als letztes Mittel, nachdem alle weniger invasiven Methoden ausgeschöpft wurden. Auch nach den Eingriffen sorgen wir für eine optimal auf die Beschwerden abgestimmte Physiotherapie, um einen langfristigen Erfolg zu sichern.
COMPUTERTOMOGRAPHISCH GESTEUERTE SPRITZENBEHANDLUNG AN DER NERVENWURZEL
Periradikuläre Infiltration (PRT)
Unter computertomographischer Kontrolle und ggf. unter Einsatz eines Röntgenkontrastmittels erfolgt die zielgenaue Platzierung der Injektionsnadel an der betroffenen Nervenwurzel. Nach exakter Platzierung erfolgt die Injektion unterschiedlicher Medikamente.
Indikationen:
• Bandscheibenvorwölbung
• Verengung des Spinalkanals oder der Neuroforamina
• Ausstrahlende Schmerzen
• Postnukleotomiesyndrom (Schmerzen nach Bandscheibenoperationen)
• Nervenwurzelreizungen
Vorteil:
Ambulante Durchführung des Eingriffs. Aufwendige Operationen können sich vermeiden lassen und der Medikamentenverbrauch reduziert werden.
Nachbehandlung:
Nach der Behandlung sollte eine differenzierte Physiotherapie erfolgen. Ggf. ist ein stabilisierendes Mieder für 2–4 Wochen notwendig. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen.
Arbeitsfähigkeit:
Je nach konkreter Diagnose kann nach ein bis zwei Wochen die Arbeit wieder aufgenommen werden.
Sportfähigkeit:
Sport ist nach Abschluss der Behandlung meistens wieder möglich.
COMUPTERTOMOGRAPHISCH GESTEUERTE INJEKTIONSBEHANDLUNG DER KLEINEN WIRBELGELENKE
Facettenblockade
Unter computertomographischer Kontrolle und ggf. unter Einsatz eines Röntgenkontrastmittels erfolgt die zielgenaue Platzierung der Injektionsnadel an den betroffenen kleinen Wirbelgelenken. Nach exakter Platzierung erfolgt die Injektion unterschiedlicher Medikamente.
Indikationen:
• Arthrose der Wirbelgelenke
• Wirbelsäulenfehlstellungen
• Facettensyndrome
• Pseudoradikuläre Beschwerden
• Diagnostische Blockaden (z.B. vor Thermokoagulation)
• Blockierung der kleinen Wirbelgelenke
Vorteil:
Ambulante Durchführung des Eingriffs. Aufwendige Operationen können sich vermeiden lassen und der Medikamentenverbrauch reduziert werden.
Nachbehandlung:
Nach der Behandlung sollte eine differenzierte Physiotherapie erfolgen. Ggf. ist ein stabilisierendes Mieder für 2-4 Wochen notwendig. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen
Sportfähigkeit:
Sport ist nach Abschluss der Behandlung meistens wieder möglich.
THERMOSONDENBEHANDLUNG DER WIRBELGELENKE
Nach örtlicher Betäubung der betroffenen Wirbelsäulenabschnitte sucht der Arzt unter Röntgenkontrolle die Schmerzpunkte an den Wirbelgelenken auf. Die Sonden werden exakt auf diese Punkte platziert. Computergesteuert wird überprüft ob die Sonde an den betroffenen Nervenfasern liegt. Nach nochmaliger Injektion eines lokalen Betäubungsmittels wird die Sondenspitze erhitzt und verödet die Schmerzfasern. Der Schmerzweiterleitung wird unterbrochen, so dass der Schmerz sich nicht weiter ausbreiten kann. Die Hitzebehandlung hat im Vergleich zur Kältebehandlung eine deutliche längere Wirkdauer.
Vorteil:
Das wenig invasive Verfahren kann ambulant durchgeführt werden. Auch bei fortgeschrittenem Verschleiß der Wirbelsäule kann diese Behandlung eine Operation, wie z.B. eine Versteifungsoperation verhindern.
Nachbehandlung:
Nach der Behandlung kann eine stabilisierende und isometrische Physiotherapie beginnen. Ggf. ist ein stabilisierendes Mieder für 2-4 Wochen notwendig. Ansonsten gibt es keine Einschränkungen.
Arbeitfähigkeit:
Leichte körperliche Arbeiten sind nach dem Eingriff möglich.
Sportfähigkeit:
Sport ist nach Abschluss der Behandlung meistens wieder möglich.
INTRADISKALE THERAPIE MIT DISCOGEL
Rückenschmerzen gehören weltweit zu den häufigsten Schmerzursachen in der westlichen Welt. Fast 80% der Bevölkerung sind davon betroffen.
Der Bandscheibenvorfall gehört zu den häufigen Ursachen solche Rückenbeschwerden.
Nur ein geringer Teil davon muss operativ behandelt werden. Eine intradiscale Microtherapie kann helfen wieder beschwerdefrei zu leben und eventuell eine Operation vermeiden.
Die neuste Entwickelung der intradiscalen Microtherapie stellt die Behandlung mit Discogel dar. Bei dieser von französischen Forschern entwickelten Methode wird ein mit Kontrastmittel markiertes Alkoholgel über eine dünne Kanüle unter CT-Kontrolle direkt in die Bandscheibe injiziert. Das Präparat führt über eine Denaturierung der Eiweißstrukturen des Nucleus Pulposus zu einem Verlust der Wasserbindungsfähigkeit der Bandscheibe und somit zu einer signifikanten Volumenreduktion des Bandscheibenvorfalles. Eine Entlastung der komprimierten Spinalnerven setzt innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen ein.
Beispiel einer Behandlung mit Discogel:
Patienten mit akutem Bandscheibenvorfall und entsprechenden Beschwerden.
Schematische Darstellung der Therapie
Indikation:
• Bandscheibenschmerz
• Bandscheibenvorfall
• Bandscheibenvorwölbung
Vorteil
Weinig invasives Verfahren das, ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann. Nahezu keine Komplikationen.
Nachbehandlung:
Direkt nach der Behandlung sollte für 24 Stunden eine Schonung eingehalten werden. Teilweise setzen wir für zwei Wochen ein bequemes Korsett ein. Eine individuell abgestimmte Physiotherapie schließt sich dem Eingriff an.
Arbeitsfähigkeit
Leichte körperlicher Arbeiten können nach ein bis zwei Wochen wieder aufgenommen werden. Körperliche belastende Arbeiten sollte erst vier Wochen nach dem Eingriff wieder aufgenommen werden.
Sportaktivitäten
Leichte sportliche Aktivitäten, wie Schwimmen und Radfahren sind zwei Wochen nach dem Eingriffen wieder möglich. Joggen auf weichem Boden kann nach vier Wochen begonnen werden. Alle anderen sportlichen Aktivitäten sollte erst ab der fünften Woche wieder aufgenommen werden.